Beispiele, wo Patienten von Geduld, Zeit und Aufmerksamkeit profitiert haben.

Eine ausführliche Anamnese - die bisherige Diagnosen, die eingenommene Medikamente, die jetzige Beschwerden und eine einfache körperliche Untersuchung kann oft richtungsweisend sein. Ziel ist: die Informationen zu ordnen, Zusammenhänge zu erkennen, und die Zusammenarbeit mit den erreichbaren Gesundheitswesen zu unterstützen.

53-jährige Dame, stationär in der Infektologie. Wir haben eine Körperliche Untersuchung durchgeführt zusammen mit zwei Medizinstudenten. Ich habe beim Abhören des Herzens festgestellt, dass das Nitrat-Pflaster der Patientin locker ist. Nachdem wir gemeinsam mit der Patientin die Originalpackung der Medikament auch untersucht haben, wurde klar, dass die Patientin (seit mehreren Wochen) immer die falsche Seite auf ihr Haut klebt und die richtige Seite entsorgt. Wir haben sie erfolgreich instruiert.

51-jähriger mann, überdurchschnittlich intelligent, hat Asprerger Syndrom. Er ist schon 3x privat beim Orthopäden gewesen in Ungarn wegen chronischen Handschmerzen. Sein MRI-Befund und die Prozedere wurden ihn nicht verständlich erklärt. Er trägt die empfohlene Handgelenkschiene ohne Besserung. Ich habe den Befund erklärt, frei verkäufliche Medikation empfohlen, Physiotherapieübungen von der Internet gezeigt. Wir haben Beschwerdefreiheit erreicht.

53-jährige Dame, Diabetologie. Ich war noch eine Medizinstudentin, meine Aufgabe war die Anamnese und einen körperlichen Status zu erheben. Ich habe meine ausführliche, zeitaufwändige Routine gemacht und unter anderem gefragt, ob die Patientin selber regelmässig ihre Brüste kontrolliert. Sie hat mir gesagt, dass ein Knoten bereits aufgefallen sei, aber dieser "scheint schon kleiner zu sein" seitdem sie "Ananastee" trinke. Es erfolgte eine sofortige Verlegung auf die Chirurgie wo der Diagnostik und Therapie erste Priorität bekommen hat.

21-jährige Patientin, Juckreiz hinter dem Ohr. Es wurde vor Jahren (!) eine Operation an den Ohren durchgeführt, die Faden sind teils noch drin. Fadenentfernung komplikationslos.

33-jähiger Mann, Schlafstörung. Erstdiagnose von Bluthochdruck.

22-jähriger Mann, stark adipös. Kopfschmerzen beim Sport. Erstdiagnose von Bluthochdruck.

44-jähriger Mann, nächtliche Schwitzenanfälle. Erstdiagnose von Bluthochdruck.

55-jähriger Mann, starke Bauchschmerzen, vermutet Virusinfektion. Erstdiagnose von Diabetes Typ II.

46-jährige Patientin. Lebt mit Rückenschmerzen (Stärke 6/10) seit 5 Jahren. Hat noch nie Physiotherapie gemacht. Viele wissen nicht, dass das Grundwissen über den Bewegungsapparat es ermöglicht, sich regemässig und wohltuend körperlich zu belasten. Physiotherapeutische Übungen sichern diesen Wissen, und zwar durch Erfahrung und Verständnis. Es gibt keine Gesundheit ohne Bewegung. Bewegung fördert das Immunsystem extrem und schützt direkt gegen alle mögliche Krankheiten.

23-jähriger Mann, seit 1,5 Tagen Durchfall, Erbrechen, stärkste Kopfschmerzen, Schwindel. Virusinfekt. Dehydration ist super häufig während Virusinfekte. Entzündung, Fieber, Erbrechen, Durchfall, Schwitzen, Wärme provozieren Flüssigkeitsverlust. Die zweitschnellste Methode (schneller ist nur die venöse Infusion) um Flüssigeit ins Blut zu bringen ist die "Orale Rehydrationstherapie". Zuckerwasser mit Kochsalz und etwas Kalium. Warum? Weil Glukose (Zucker) und Natrium (von Kochsalz) aktiv von Dünndarm ins Blut aufgenommen werden. Wasser kommt passiv mit. Diese Methode ist fast so schnell, wie ein Infusion. ORHT schuckweise trinken, den ganzen Tag, kann Kreislauf bei Infekte effektiv stabilisieren.

19-jährige Patientin, Nase zu, Kopfschmerzen. Nasenspray helfe nicht mehr, obwohl es täglich mehrmals angewendet sei. Rhinitis medikamentosa - Nasenschleimhautschwellung als Medikamentnebenwirkung. Es gibt Nasensprays mit Gefäss-verengende Wirkung, z.B mit der Wirkstoff Xylomehtazolin. Leider machen diese Sprays nach zu viel Gebrauch die Schleimhaut abhängig - die Wirkung ist immer weniger und beim Absetzversuch kommt eine schlimme Schwellung. Andere Wirkstoffe, die jedoch rezeptpflichtig sind, können beim Absetzten helfen.

62-jähriger Patient, Kopfschmerzen, Brustschmerzen. Blutdruck 210/108mmHg. Er gehe nicht gerne zum Arzt. Er habe vor Jahren (!) schon Medikamente gegen Bluthochdruck genommen, die habe er abgesetzt, da der Blutdruck immer in Ordnung war. Bluthochdruck ist leider nicht heilbar. Es lohnt sich die beste Medikamente zu finden, die gut verträglich und wirksam sind. Der Schutz ist - zwar künstlich - jedoch erfolgreich.

65-jährige Patientin mit "Herzrasen immer und wieder, seit längerem bekannt, erkältet, fühle sich schwach". Erstdiagnose Vorhofflimmern. Erstdiagnose Schilddrüse-Überfunktion. Zuerst habe wir wegen der Erkältung an Infekt gedacht, eine einfache Puls-Messung hat aber die Richtige Richtung angedeutet.

15-jährige Patientin, Übelkeit, 2x erbrochen, fühle sich schon besser. Im Labor zeigte sich nur eine minime Entzündung, jedoch hat die körperliche untersuchung eine klare Empfindlichkeit über McBurney Punkt im Bauch gezeigt. Die Patientin wurde am gleichen Tag noch operiert wegen einer Blinddarmentzündung.

47-jährige Patientin, zum 2. Mal auf dem Notaufnahme mit starken Kopfschmerzen unklarer Genese, Sturz verneint, Ausschluss Sinusthrombose, Ausschluss Schlaganfall, Blutdruck normal. Erst bei der zweiten Vorstellung gibt sie unter vier Augen an, beides mal vom Partner geschlagen worden zu sein. Häusliche Gewalt ist leider gar nicht selten. Über gewisse Themen ist es nicht einfach, zu sprechen - jedoch sehr wichtig.

39-jährige Patientin, Blässchen neben der rechten Auge, Augenlid leicht geschwollen. Gürtelrose: Herpes Zoster opticus. Sofortige Medikation ist nötig! Die antivirale Medikamente wirken viel besser wenn man diese rechtzeitig gibt. Leider sind mühsame Komplikationsmöglichkeiten bekannt.

52-jährige Patientin, wachsende kreisförmige Rötung am Unterarm links. Status nach Zeckenbiss. Lyme-Borrelliose. Je fürher man Antibiose beginnt, desto schneller kann die Heilung und der Stutz gegen Komplikationen erreicht werden.

82-jähriger Patient, eine kleine Wunde am Stirn gehe seit Monaten nicht zu. Glänzende Wucherung. Basaliom. Eine chirurgische Behandlung ist nötig.

72-jähriger Patient. Benutzt sein COPD Inhalator, wie ein Menthol Spray für frisches Atem, ohne das Medikament einzuatmen. Nach der richtigen Instruktion waren die Atembeschwerden deutlich weniger.

19-jährige Patientin, Grosszehnagel eingewachsen, eitrig, schmerzhaft. Lokale Abszesse können beim Hausarzt eröffnet werden, Nagel-Plastik machen die Chirurgien - meistens ambulant nach Überweisung vom Hausarzt. Betadine, Kühlung, Hochlagerung ist immer hilfreich.

60-jährige Patientin, hat Suizidgedanken wegen unerträglichen Schmerzen und Schlafmangel nach Hüft-Operation. Sie hat Alpträume von Tramadol bekommen, und sie hat aus lauter Angst alle Schmerzmedikamente abgesetzt. Sie hat die vom Spital erhaltenen Schmerzmedikation online instruiert bekommen: Basismedikation und 2 Reserven. Wir haben Schmerzkompensation erreicht. Schlaf wieder möglich - rasche Besserung, Reduktion der Medikation im Verlauf möglich. Es ist gut zu wissen, welche Schmerzmedikamente man verträgt. Bei gewisse Schmerzmedikamente ist ein Magenschutz mit PPI "Protonpumpenhemmer" oft hilfreich.

Ich habe immer und wieder Patienten, die ernste Beschwerden oder sogar schon Diagnosen haben, diese aber nicht verstehen, und auch nicht effektiv behandeln lassen. Jeder entscheidet über sich selber, die Frage ist, ob die Entscheidungen bewusst sind.

Jeder hat eine "Hausapotheke": frei verkäufliche Produkte, Medikamente für die Behandlung der bereits bekannten Krankheiten - wie könnte diese optimalisiert werden?

Jeder hat Erfahrung mit Bewegung - welche Schmerzen kann man einfach "wegturnen" und wie?

Es ist gut, Überblick zu gewinnen, und alle Möglichkeiten zu verstehen. Wie funktioniert die Grundversorgung, was machen die Fachspezialisten, die Apotheke, der Notfalldienst, die Notaufnahme? Was ist eigentlich Röngten, CT, MRI, Ultraschall?

Was würden Sie gerne wissen, wenn wir Zeit hätten?

Wir haben Zeit.

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit